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Als Studentin für 10 Monate nach Maskat

Im Sommer 2009 wandte sich Frau Kathrin Wiehr an uns mit einer außergewöhnlichen Bitte. Sie stand kurz vor Ihrem Abschluß des Magisterstudiums in Ethnologie, Arabistik und Soziologie an der Universität Leipzig und wollte Ihre Arabischkenntnisse bei einem einjährigen Studienaufenthalt in Oman vervollkommnen.

Das sehr lesenswerte "Tagebuch" dieses ereignisreichen Aufenthaltes ist auf dem Blog von Frau Wiehr im Internet einsehbar

"Dank der Unterstützung der Deutsch-Omanischen Gesellschaft, vor allem von Herrn Juma Al-Maskari, konnte ich im November 2009 zu einem 10-monatigen Aufenthalt in den Oman aufbrechen. Ohne die persönlichen Kontakte von Herrn Al-Maskari in sein Heimatland wäre dies sicherlich nicht möglich gewesen.

Ich hatte die große Freude bei einer omanischen Gastfamilie leben zu dürfen, die mich mit großer Herzlichkeit aufgenommen hat. Für dieses mir entgegengebrachte Vertrauen bin ich immer noch sehr dankbar.

Diese erlebte Gastfreundschaft hat mich getragen durch ein Jahr voller Entdeckungen und Kennenlernen, Sprachhindernisse und -fortschritte, durch ein Jahr des Fremdseins, dann aber auch des Verstehens und des Sich-Einlebens, durch ein Semester unter omanischen Studentinnen, ein Jahr im Rhythmus des Islam, ein Leben nach anderen sozialen Regeln und Kleiderordnungen, in einem wunderschönen Land mit zeitweise großer Hitze, ein Jahr im Zeichen von Familie und Zusammenhalt.

Der Abschied ist mir ganz und gar nicht leicht gefallen und die Rückkehr in mein Leben hier stellte sich als schwieriger heraus als gedacht. Aber ich kam nicht mit leeren Händen wieder, sondern reich. Reich an Erlebnissen, einer Fülle an menschlichen Begegnungen, einem konkreten Bild des Lebens, der Kultur und der Bräuche im Oman, einem gewachsenen Verständnis des Islams, arabischen Sprachkenntnissen und vor allem einigen wunderbaren Freundschaften. Und ich bin sehr glücklich über diese wunderbare Erfahrung.

Echtes Interesse zu haben für die Menschen in anderen Regionen der Welt halte ich für sehr wichtig. Doch um ihr Familienleben, ihren Alltag, ihre Religion kennenzulernen, braucht es mehr als die Möglichkeit andere Länder als Tourist besuchen zu können.

Es braucht Menschen, die sich für den kulturellen Austausch engagieren und helfen, Kontakte herzustellen. Genau diese Unterstützung habe ich bei der Deutsch-Omanischen Gesellschaft gefunden.

Darüber hinaus hatte ich in Herrn Al-Maskari immer einen Ansprechpartner, der meine Gefühle und Gedanken sowohl während des Aufenthalts im Oman als auch nach meiner Rückkehr verstehen konnte und diesen Austausch habe ich immer als sehr hilfreich und bereichernd empfunden."

- Katrin Wiehr