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Bericht über die Eröffnungsrede von Bundestagspräsident Prof. Dr. Norbert Lammert

Bundestagspräsident Lammert begrüßte zu Beginn seiner Rede die gemeinsame Initiative der Deutsch-Omanischen Gesellschaft und der Deutsch-Arabischen Parlamentariergruppe  zu der Oman-Konferenz im Deutschen Bundestag, denn "Oman ist nicht das größte unter den arabischsprachigen Ländern der Welt und auch nicht der auffälligste Staat in der Golf-Region, aber es ist zweifellos eines der interessantesten Länder, mit Blick auf die Region im Allgemeinen wie auf die Arabische Welt im Ganzen." Er wünsche sich deshalb mehr öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich der Bedeutung Omans für die Entwicklung der Region und der Beziehungen zwischen den Ländern in der Region.

Oman habe in vielerlei Hinsicht eine erstaunliche Entwicklung durchgemacht. So sei es beispielsweise dem Sultan und der von ihm verantworteten Politik gelungen, die Ressourcen des Landes mit einer beachtlichen Konzentration auf die Bereiche Infrastruktur, Bildung und Gesundheit zu richten und damit auch ein Ergebnis zu produzieren, "das im Vergleich der Länder in der Region eben dann doch auffällig ist."

Darüber hinaus werde von Oman nun über einen langen Zeitraum eine Politik betrieben, die einen Beitrag zur Lösung von Konflikten und zur Befriedung von Auseinandersetzungen leiste, betonte der Bundestagspräsident.  Es würden gelegentlich auch schwierige und komplizierte Brücken zwischen Ländern geschlagen, die zu einer solchen Kooperation nicht bereit und in der Lage seien. Eine herausragende Rolle spiele dabei ein besonderes Verständnis der Rolle der Religion und der Kultur des Landes für die Entwicklungsperspektiven nicht nur Omans, sondern der ganzen Region. In einem Gespräch mit dem Religionsminister habe er die besondere Aufgeschlossenheit, das Interesse nicht nur an der eigenen Religion, sondern am Dialog von Religionen , am Austausch von Erfahrungen, an der Ausschöpfung auch der Toleranzgebote bemerkt.  Man würde sich dies in der ganzen Region und darüber hinaus wünschen, auch wenn es im Selbstverständnis des Staates im Hinblick auf Religion wie in anderen Ländern auch unterschiedliche Auffassungen gebe.

Entwicklungsmöglichkeiten sieht der Bundestagspräsident hinsichtlich der dynamischen Wirtschaftsbeziehungen. Seit vielen Jahren habe Deutschland mit Oman sehr intensive Handelsbeziehungen, viele deutsche Unternehmen seien in Oman vertreten. Oman sei in vielerlei Hinsicht ein interessanter Platz für die Entwicklung von Beziehungen und das Potential dafür sei sicher nicht erschöpft. "Wir haben auch mehr als ordentliche, solide Verhältnisse auf der politischen Ebene zwischen unseren Ländern. Das gilt für die Regierungen, das gilt zunehmend auch für die parlamentarischen Kontakte. Die Konferenz heute unterstreicht das ja nachdrücklich," sagte Prof. Lammert.

Er ermunterte zum Schluss seiner Rede Oman, diese Kooperation auch auf die Arbeit von Stiftungen, von gemeinnützigen Organisationen, insbesondere von politischen Stiftungen auszuweiten. Er finde es schade, dass es nicht nur in Oman, aber auch in Oman in dieser Hinsicht eine große Zurückhaltung gebe, wo sich vielleicht  doch Spielräume ergeben könnten, über die es gemeinsam zu arbeiten sich lohne.

Er bedankte sich bei allen, die die Initiative zu dieser Konferenz ergriffen haben und zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der bilateralen Beziehungen und ihrer exemplarischen Bedeutung für die Region.